Eine Weihnacht ohne Wichtel ist im Norden undenkbar

Niederrhein im Blick,

Kempen. Lichterbögen, Julböcke, ein Sonnenrad aus Stroh und Wichtel, Wichtel, Wichtel – im Städtischen Kramermuseum geht's schon weihnachtlich zu. Im Rahmen der neueröffneten Ausstellung „Trolle, Tomte, Nisse. Weihnachten in Skandinavien" lädt das Museum heute und morgen, 11. und 12. November, jeweils von 11 bis 17 Uhr zu einem skandinavischen Adventsmarkt ein, auf dem man unter anderem handgemachte Seifen, Leinentischwäsche, aus Pelzen gefertigten Schmuck und natürlich Wichtel, Wichtel, Wichtel - als Baumanhänger, auf Gardinen, Kissenbezügen, Tellern und Tassen - kaufen kann.
Eine Weihnacht ohne Wichtel ist in Skandinavien undenkbar. „Die Trolle spielen eine wichtige Rolle, denn sie beschützen Haus und Hof", erklärt Kuratorin Doris Morawietz. Deswegen stellt man den kleinen Wesen traditionell auch heute noch an Weihnachten einen Teller Brei hin. In früheren Zeiten waren sie auch für das Geschenkebringen zuständig. Unter dem Einfluss anderer Weihnachtskulturen wandelten sie im Laufe der Zeit entweder zum Weihnachtsmann, der zum Beispiel in Schweden Jultompte genannt wird, oder dienen bis heute als Gehilfen wie der Julenisse in Dänemark. Christliche Symbole spielen im hohen Norden kaum eine Rolle. Das Jesuskind in der Krippe mit Maria und Josef, Ochs und Esel sucht man vergebens. Stattdessen trifft man immer wieder auf kleine Pferdchen und natürlich auf den (aus schwedischen Möbelhäusern so wohlbekannten) Julbock, der für die jährlich wiederkehrende Fruchtbarkeit der Erde steht.
Und schon die Vorweihnachtszeit hat in Skandinavien einen hohen Stellenwert. Häufig treffen sich Arbeitskollegen, Freunde und Verwandte zu geselligem Beisammensein mit gutem Essen und dem beliebten Weihnachtspunsch Glögg. Straßen, Häuser und Wohnungen werden mit vielen Lichtern und Dekorationen üppig geschmückt. Der skandinavische Adventsmarkt bietet eine schöne Gelegenheit, eine solche Deko fürs eigene Zuhause anzuschaffen.
Hier die Liste der Teilnehmer und ihrer Angebote:
Mirabel Bienefeld: antiker Schmuck und Kleinkunst
Annette Born: "Die Rührküche" – handgemachte Seifen
Martina Bruisten: Schönes aus Papier und Kerzen
Maria Ganser: Klappkarten und Briefumschläge
Manfred Grünwald: handgewebte Leinentischwäsche
Angelika Höfer: gestrickte Wichtel, Adventskalender und Warmes für die kalte Jahreszeit
Monika Lennartz: „Vintage Christmas"- Baum- und Raumschmuck von traditionell bis Shabby-Chic
Erika Möller: Kartonagen in Buchbindetechnik
Cornelia Salentin: skandinavischer Stoffzauber/ Patchwork
Anna-Maria Schmilinsky und Ute Klinkhammer: Strick und Papier
Marie-Luise Schmitz: Kissenbezüge, Tischläufer und Decken mit Motiven aus dem hohen Norden
Karin Thönnissen: Leinen, Baumwolle, Spitzen aus Omas Wäschetruhe und Kleider für das Luciafest
Maria Thönnissen: Pelze - neu verarbeitet zu Schmuck und Accessoires
Christa Zenzes: Grafik und Design
Der Adventsmarkt findet im großen Ausstellungsraum, 1.OG mit Museumscafé im Rokokosaal und Musik statt: am Samstag, 14 Uhr und Sonntag, 11.30 Uhr spielen die jungen Cellistinnen Ann-Kathrin Schmitz und Elisabeth Geuchen Weihnachtslieder. An beiden Tagen findet um 15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung „Trolle, Tompte, Nisse" statt. Besucher zahlen den üblichen Museumseintritt von 2 EUR inklusive Sonderausstellung und Führung. 

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