Wie sieht’s bei uns aus mit den Äpfeln und Birnen?

Niederrhein im Blick,

Niederrhein. Alarmierende Zahlen kamen kürzlich vom Statistischen Landesamt NRW: für 2024 sei in ganz NRW eine Apfelernte von nur rund 36 500 Tonnen zu erwarten und damit nur halb so viel wie im vergangenen Jahr.  Schuld daran, so die Landesstatistiker, seien die Fröste im April, die einen großen Teil der Apfelblüte zerstört hätten. Diese Fröste, so erfuhr NiB auf Nachfrage bei den hiesigen Obstbauern, hat es auch am Niederrhein gegeben. Aber: hier bei uns halten sich die Schäden zum Glück durchaus im Rahmen. „Wir freuen uns auf einen guten bis sehr guten Ertrag bei den Äpfeln und Birnen, auch wegen der Möglichkeit, bei Frost im Frühjahr die Bäume beregnen zu lassen“, sagt Isabell Hardt vom Kempener Obstgut.
Im Frühjahr habe man durch die eigene Beregnungsanlage größeren Frostschäden entgegenwirken können. Und auch „minimale Hagelschäden und der durch die Feuchtigkeit kurzzeitige Befall der Blätter haben keinen Einfluss auf die gute bis sehr gute Qualität der diesjährigen Apfelernte erbracht“, ergänzt Vater Markus Hardt.
Landesweit betrachtet sieht das ganz anders aus: das StatistischeLandesamt prognostiziert einen Ertrag von nur 18 Tonnen Äpfeln pro Hektar und damit den geringsten seit dem Jahr 2017, als ebenfalls späte Fröste den Apfelblüten zugesetzt hatten. In diesem Jahr hätten der  beständig hohe Niederschlag Pilzbefall und weitere Krankheiten begünstigt, warnt die Behörde.
In einer Pressemeldung heißt es: „Auch bei Süß- und Sauerkirschen werden in diesem Jahr mit 780 Tonnen bzw. 140 Tonnen geringere Erntemengen gegenüber dem Vorjahr erwartet (2023: 1.040 Tonnen bzw. 180 Tonnen). Die Erntemenge von Pflaumen und Zwetschgen reduziert sich auf 3.400 Tonnen (2023: 4.300 Tonnen) und von Mirabellen und Renekloden auf 65 Tonnen (2023: 110 Tonnen).“
Deutlich schlechtere Erträge bei Pflaumen und Johannisbeeren vermeldet auch der Obsthof Fruhen. „Wegen der Nässe und dem Frost im Frühjahr rechnen wir mit 50 Prozent weniger Ertrag“, sagt Klaus Fruhen. Auch die Birnenernte habe im Vergleich zum Vorjahr gelitten, berichtet er. „Bei solch einer Witterung wie im Frühjahr 2024 werden die Blüten von den Bienen nicht bestäubt, weil es zu kalt und zu nass ist.“
Zufrieden ist man auf dem Obsthof Fruhen aber mit der Apfelernte: „Der Ertrag liegt bei 60 bis 70 Prozent vom letzten Jahr, vor allem die Sorte „Elstar" ist betroffen. Aber die Qualität der Früchte ist sehr gut! Die Äpfel sind groß und haben ein besseres Aroma.“ Über die gute Qualität des 2024er-Jahrgangs freut sich auch Anne Panzer vom Obsthof Unterweiden, und auch die Menge stimmt offenbar: „Wir erwarten bei den Äpfeln und Birnen von der Menge her eine normale Ernte, jedoch in einer sehr schönen Qualität.“ Das zurzeit schöne Wetter mit Sonne am Tage und kühlen Nächten bewirke eine wunderbare Ausfärbung der Früchte und ein feines Aroma.
Auch auf dem Obstgut Hardt ist man mit dem Wetter (mehr als) zufrieden: „An unserem Standort ziehen nicht nur regelmäßig die Gewitter nahezu vorbei, sondern dieses Fleckchen Erde bleibt auch verschont von Hagel und sonstiger Wetter-Unbill. Gott sei Dank“, sagt  Isabell Hardt. Hier fällt auch die Birnenernte gut aus. So gut, dass sich auch die ganz neue und in der Region einmalige Birnensorte mit dem Namen „Isy" prächtig entwickelt hat und dank ihrer besonderen Frische und knackigen Süße schon jetzt zu den Rennern im Hofladen gehört.

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